Wie kann eine Wegeleitung der Gäste bei Vollauslastung realisiert werden?
Frage:
Wegeleitung der Gäste bei Vollauslastung problematisch?
Taxonomie
Hygienekonzepte -> Organisatorische Maßnahmen
Antwort:
Kinobetreiber*innen sollten sich präventiv ein geeignetes Konzept zur Raumplanung überlegen. Um das Infektionsrisiko über Tröpfchen zu minimieren, muss bereits bei der Planung berücksichtigt werden, wie viele Personen sich maximal zeitgleich in einem Raum aufhalten dürfen, damit Mindestabstände (z. B. 1,5 m) noch eingehalten werden können. Dies wird durch die Kapazität der Kinosäle und der Bewegungs- und Sozialflächen bestimmt.
Dabei können folgende Leitfragen behilflich sein:
Für wie viele Besucher*innen ist der Kinosaal bzw. sind die Kinosäle ausgelegt?
Wie viele Besucher*innen halten sich gleichzeitig im Foyer auf?
Reichen die Bewegungs- und Sozialflächen aus, wenn Mindestabstände eingehalten werden sollen?
Stehen ausreichend große Flächen für Warteschlangenbildung an Einlass, sanitären Anlagen, Concessions-Bereich zu Verfügung?
Wenn die Kapazität der Kinosäle bekannt ist, kann ebenfalls ermittelt werden, wie viele Besucher*innen sich maximal zeitgleich auf Bewegungs- und Sozialflächen (z. B. im Foyer) der Spielstätte aufhalten (in Abhängigkeit der Ein- und Auslasssteuerung). Um eine Einhaltung von Mindestabständen zu erreichen, müssen die bisher unter Normalbedingungen vorhandenen Personendichten unter Umständen deutlich reduziert werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich Besucher*innen in der Regel nicht gleichmäßig auf den Flächen verteilen, sondern es Bereiche gibt, an denen eine deutlich höhere Dichte vorherrscht.
Sozialflächen sind eher statische Flächen, auf denen die Besucher*innen verweilen, z. B. an Ticketverkauf, Concessions-Theke oder sanitären Anlagen. Hier sollte insbesondere die Ansammlung von Personen in besonders attraktiven Bereichen und die Bildung von Warteschlangen bei der Planung berücksichtigt werden.
Bewegungsflächen sind dynamische Flächen, auf denen sich die Besucher*innen in der Regel nur kurz aufhalten bzw. die durchquert werden, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Das trifft in Filmtheatern auf Zugänge zur Spielstätte, Flure und Treppenhäuser zu. Hierbei spielt insbesondere eine Rolle, wie häufig die Wege genutzt werden und ob gegenläufige Personenströme vorkommen.
Das Schutzziel der Unterbrechung von Infektionsketten wird insbesondere erreicht, indem das Zusammentreffen von Personen vermieden wird. Eine Kontaktreduzierung kann durch eine angemessene Planung von Maßnahmen zur Personenlenkung (Design der Spielstätte, Information von Besucher*innen und Einsatz von Personal) erfolgen.
Durch ein geeignetes Zeitmanagement und die Planung versetzter Startzeiten der Filmvorführungen, kann der Einlass von Besucher*innen entzerrt werden. Zur Steuerung des Personenverkehrs sollten Hin- und Rückwege gekennzeichnet werden. Die Laufwege sollten definiert und entsprechend gekennzeichnet werden, wo möglich sollten Einbahnstraßen eingerichtet werden. Um gegenläufige Personenströme zu vermeiden, sind Ein- und Ausgänge zur Spielstätte möglichst getrennt voneinander vorzusehen. Für den Auslass können zusätzliche (Not-)Ausgänge genutzt werden.
Die Einhaltung von Abständen kann zum Beispiel durch den Einsatz von Sicherheitsabsperrungen (wie Mannesmanngitter oder Absperrbänder), Hinweisschilder, Bodenmarkierungen und Durchsagen zur Information der Besucher*innen sowie geschultes Personal unterstützt werden.