Wie gut funktioniert die Sitzplatzauswahl bei Online-Ticketing durch die Gäste?
Frage:
Wie gut funktioniert die Sitzplatzauswahl bei Online-Ticketing durch die Gäste?
Taxonomie
Hygienekonzepte -> Organisatorische Maßnahmen
Antwort:
Unter Pandemiebedingungen kann es erforderlich sein, die Kapazität der Kinosäle zu reduzieren, indem nur eine ausgewählte Anzahl an vorhandenen Sitzplätzen über das Online-Ticketing gebucht werden kann. Dies ist erforderlich, um Mindestabstände zwischen Personen einzuhalten (Schutz gegen direkte Infektionen) und die Anzahl im Raum befindlicher Personen zu reduzieren (Schutz gegen indirekte Infektionen über Aerosole in der Raumluft). Um eine Reduktion der Kontakte im Kinosaal zu erreichen, sind verschiedene Arten von Sitzplänen möglich, z.B. Schachbrettmuster, statische oder dynamische Sitzpläne.
Sitzpläne im Schachbrettmuster sind mit wenig Planungsaufwand umsetzbar, da reihenversetzt jeder zweite Platz besetzt wird. Es ergibt sich eine konstante Kapazität von 50% der Vollauslastung und ein einheitlicher Abstand zwischen Personen, der jedoch je nach Reihenabstand und Sitzplatzbreite keine Einhaltung von Mindestabständen (≥ 1,5 m) gewährleisten kann. Bei der Buchung von Tickets sind nur Einzelplätze für Besucher*innen verfügbar und es besteht keine Flexibilität während des Buchungsprozesses.
Statische Sitzpläne mit festgelegten Sitzplatzgruppen (z. B. Einzelplätze oder Gruppen mit zwei, drei oder mehr Sitzplätzen) bedürfen einem höheren Planungsaufwand, da zunächst bestimmte Kriterien (Mindestabstände, verfügbare Gruppengrößen, Anzahl und Verteilung der Sitzplatzgruppen im Saal) definiert werden müssen. Sie haben ebenfalls eine konstante Kapazität, die von den gewählten Kriterien abhängig ist.
Statische Sitzpläne (und Schachbrettmuster) lassen sich für das Online-Ticketing technisch einfach umsetzen, da ein vorher definierter Sitzplan anstelle des Saalplans mit Vollauslastung im Buchungssystem hinterlegt wird. Bei der Verfügbarkeit von Sitzplatzgruppen muss allerdings geprüft werden, ob eine Teilbuchung von Sitzplatzgruppen möglich ist. Dies könnte dazu führen, dass Mindestabstände nicht eingehalten werden, da gegebenenfalls fremde Personen nebeneinander platziert werden. Alternativ können die nicht gebuchten Plätze einer Gruppe gesperrt werden, wodurch sich eine geringere Platzauslastung ergibt.
Mehr Flexibilität beim Online-Ticketing kann durch die Umsetzung dynamischer Sitzpläne erreicht werden. Dabei werden frei wählbare Sitzplatzgruppen angeboten und je nach Buchungsverhalten der Besucher*innen werden verfügbare Sitzplätze unter Einhaltung anpassbarer Kriterien jeweils neu berechnet. Dies erfordert einen höheren Planungs- und Umsetzungsaufwand, da zunächst die Kriterien wie Gruppengrößen, Abstandsregeln oder maximale Platzauslastung definiert werden müssen und eine technische Umsetzung über Programmierung eines intelligenten Buchungssystems erfolgen muss. Anschließend können die Kriterien jedoch flexibler angepasst werden. Bei der Umsetzung dynamischer Sitzpläne wird garantiert, dass keine fremden Personen nebeneinandersitzen. Die maximale Platzauslastung unterscheidet sich jedoch je nach Buchungsverhalten der Besucher*innen.